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Passives Monitoring

Beim passiven Monitoring ist Aktivität gefragt. Denn hier werden die Wirkungen von Luftschadstoffen an Pflanzen und anderen Organismen erfasst, die bereits vor Ort vorhanden sind. Viel Bewegung und ein offenes Auge im Gelände sind somit erforderlich.
Verbreitete Verfahren im passiven Monitoring sind vor allem:





Flechtenkartierung zur Ermittlung des Luftgütewertes (VDI-Richtlinie 3799 Blatt 1)
Vor allem saure Luftverunreinigungen, aber auch Schwermetallbelastungen führen zum Rückgang oder gar zum völligen Verschwinden empfindlicher Flechtenarten. Die Zusammensetzung der Flechtenvegetation kann mit geringem Aufwand in engmaschigen Rastern praktisch flächendeckend erfasst werden. Aus Art und Häufigkeit der angetroffenen Flechten wird der Luftgütewert errechnet und anschaulich kartografisch dargestellt.
Eindrucksvoll kann mit diesem Verfahren gezeigt werden, wie sich der Rückgang der Luftbelastung durch saure Luftschadstoffe positiv auf diese Organismengemeinschaften auswirkt.
Die Flechten reagieren durch verminderte Vitalität, durch teilweises Absterben oder völliges Verschwinden. Sie zählen daher zu den Reaktionsindikatoren.


Viele Flechten reagieren sehr empfindlich auf saure Luftverunreinigungen


In Fichtennadeln werden Schadstoffe über mehrere Jahrgänge konzentriert

Fichtenmonitoring mit Standort-Fichten
Nadelproben werden von ausgewählte Fichten an ihrem Wuchsort nach detaillierter Anleitung entnommen.
Im Labor erfolgt die Untersuchung auf Metalle und vor allem auf schwerflüchtige organische Schadstoffe wie polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAHs), polychlorierte Biphenyle (PCBs) oder polychlorierte Dioxine und Furane (PCDD, PCDF).
Diese Stoffe reichern sich in der Wachsschicht (Cuticula) auf der Nadeloberfläche an und werden mit hochempfindlichen Analysenverfahren bestimmt
Moosmonitoring zur Ermittlung von Schadstoffanreicherungen
Beim Moosmonitoring werden Proben von Laubmoosen am Standort genommen und im Labor auf die Gehalte angereicherter Schadstoffe - z.B. (Schwer-) Metalle - untersucht. Da Moose Stoffe aus dem Boden kaum aufnehmen können, wird ihr Schadstoffgehalt praktisch ausschließlich durch Luftverunreinigungen bestimmt. Großräumige Untersuchungen der Schwermetallbelastung mit mehreren 1000 Messpunkten wurden in über 20 europäischen Ländern wiederholt durchgeführt. Die Ergebnisse liegen in informativen und anschaulichen Belastungskarten vor.
Aber auch in kleinräumigen Messnetzen im Bereich einzelner Emittenten wird dieses Verfahren erfolgreich angewendet.
Da die angereicherten (=akkumulierten) Schadstoffgehalte in den Pflanzen bestimmt werden, wird das Moos hier als Akkumulationsindikator eingesetzt.